Kita-Wissen für Krippe, Kindergarten und Hort
Wer entscheidet eigentlich, ob die Qualität der Bildung, Erziehung und Betreuung in einer Kita gut oder schlecht ist? Ist es der Träger, der prüft, ob die eigenen und gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden? Oder sind es die Erzieher:innen, die Eltern, oder die Fachaufsicht, die die pädagogische Qualität beurteilen? Eines ist sicher: Im Zentrum aller Bemühungen steht das Wohlbefinden der Kinder. Mit unserer Reihe “1×1 der Pädagogik” gehen wir der Frage nach, was gute Pädagogik in der Frühen Bildung ausmacht.
1x1: Gesetzliche Rahmenbedingungen als Grundlage der Pädagogik
Kindertageseinrichtungen müssen bestimmte gesetzliche Vorgaben einhalten. Diese sind im Achten Buch des Sozialgesetzbuches (SGB VIII), vor allem im dritten Abschnitt, fest verankert. Ohne die Beachtung der hier festgelegten Vorgaben erhält eine Kindertageseinrichtung keine Betriebserlaubnis. Darüber hinaus gibt es für jedes Bundesland spezifische Gesetze und Rahmenpläne für Kindertageseinrichtungen, in denen die grundlegenden Prinzipien der pädagogischen Arbeit verbindlich festgelegt sind.
1x1: Kita-Qualität braucht transparente Standards
Neben den gesetzlichen Vorgaben gibt es für Kindertageseinrichtungen keine einheitlichen, allgemeingültigen Kriterien. Deshalb muss jede Einrichtung ihre individuellen Standards definieren. Diese Standards orientieren sich häufig an bestimmten pädagogischen Konzepten, wie beispielsweise der Montessori-, Reggio- oder Waldorfpädagogik oder dem Situationsansatz. Gut ist eine Kita dann, wenn sie die definierten Standards bestmöglich erfüllt. Insofern müssen Ziele und Kriterien gegenüber pädagogischen Fachkräften, Eltern und übergeordneten Stellen transparent gemacht werden. Denn nur so ist es möglich, die Qualität der Kita zu erkennen und zu beurteilen.
1x1: Weiterentwicklung der Pädagogik
Wie auch in anderen Bereichen unserer Gesellschaft tragen wissenschaftliche Arbeiten ebenso im Bereich der Pädagogik dazu bei, bestehende Kenntnisse und Theorien weiterzuentwickeln. Durch Forschung, die speziell im Bereich der frühkindlichen Bildung durchgeführt wird, kommen neue Erkenntnisse zutage. Die Erziehungswissenschaft weist Verbindungen und wichtige Bezüge zu anderen Disziplinen auf, insbesondere zur Bildungsforschung, aber auch zur Psychologie. Mit dem wachsenden Wissen über die kindliche Entwicklung verändern sich auch die Grundprämissen pädagogischer Arbeit. Während Kinder vor der reformpädagogischen Bewegung (18./19. Jahrhundert) autoritär erzogen wurde, steht heute die aktivierende Pädagogik im Vordergrund.
1x1: Aktuelle Grundprämissen guter Pädagogik
Aktuelle Grundprinzipien einer qualitativen und kindorientierten Pädagogik umfassen Aspekte, wie etwa Partizipation, Stärkenorientierung und Inklusion. Dies basiert auf der Vorstellung vom Kind als bedingungslos wertvoller, eigenaktiver Mensch, der sich selbst bildet. In diesem Kontext verstehen sich pädagogische Fachkräfte eher als anregende Bildungsbegleiter und weniger als Wissensvermittler. Statt den Fokus – wie früher – auf Defiziten zu legen, steht heute eine stärkenorientierte Sicht auf das Kind im Vordergrund. Dementsprechend geht es darum, fortlaufend zu überprüfen, ob die alltäglichen Interaktionen und Abläufe mit der pädagogischen Haltung übereinstimmen und die strukturellen Rahmenbedingungen passend sind?
1x1: Veränderung als Dauerzustand
Da sich die Bedingungen in Kindertageeinrichtungen, die Lebenswelt der Kinder und ihre Bedürfnisse immer wieder verändern, müssen auch die festgelegten Kriterien und Ziele für eine qualitativ hochwertige pädagogische Arbeit stetig angepasst werden. Qualität in Kitas kann daher kein einfacher, bipolarer Begriff sein, der sich in schwarz und weiß – also gut und schlecht – aufteilen lässt. Vielmehr gibt es dazwischen unzählige Abstufungen. Daher ist es wichtig, aktiv und fortlaufend an der Erfüllung der Standards zu arbeiten. Schließlich ist die Qualität in Kitas weniger als ein fixer Punkt oder ein abgeschlossener Zustand zu sehen, sondern eher als kontinuierlicher Prozess.
1x1: Für mehr Qualität in Kitas
Häufig wird versucht, die Qualität in den Einrichtungen durch bessere Rahmenbedingungen zu steigern. Doch dies ist nicht die alleinige Lösung. Vielmehr ist es von Bedeutung, die fachliche Kompetenz des pädagogischen Personals kontinuierlich weiterzuentwicklen. Denn die Qualität hängt maßgeblich von den Menschen ab, die in den Krippen, Kindergärten und Horten aktiv sind!
1x1: Was ist eigentlich...?!
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Mehr InformationenIn unserer YouTube-Reihe „1×1 der Pädagogik“ werfen wir unter dem Motto: „Was ist eigentlich…?“ regelmäßig einen genauen Blick auf pädagogische Begriffe.
So haben wir uns auch der Frage gewidmet: Was ist eigentlich pädagogische Qualität in Kitas?!