Konflikte im Kita-Team

Meinungsverschiedenheiten konstruktiv begegnen.

Konflikte im Team wirken sich auf mehreren Ebenen ungünstig aus. Die Kinder leider unter der Stimmung. Die Eltern sind irritiert. Nicht selten führt es auch zur Kündigung einzelner Teammitglieder, wenn die Atmosphäre lange Zeit angespannt ist.

Konflikte oder kleine Meinungsverschiedenheiten gehören zum Kita-Alltag dazu. Dies lässt sich gar nicht umgehen, da ein Kita-Team aus vielen Individuen besteht, die unterschiedlichen denken, fühlen und handeln. Bei der Zusammenarbeit im Team gehören Konflikte demnach zu den unausweichlichen Dingen im Arbeitsalltag. Immer wieder muss man unterschiedliche Interessen und Ziele abstimmen und sich neu aufeinander einstellen. Doch gerade, wenn Emotionen mit ins Spiel kommen, können sich Konflikte häufen und die Atmosphäre negativ beeinflussen.

Konflikte zu erleben ist unausweichlich - so auch in der pädagogischen Teamarbeit.

Wichtig ist, dass pädagogische Fachkräfte, wenn sie Unzufriedenheit verspüren, sich über etwas ärgern oder sich verletzt fühlen, sich zunächst die Frage stellen: Handelt es sich um einen Konflikt in mir selbst, mit einem anderen Teammitglied oder möglicherweise innerhalb der Hierarchie?

Sind andere Personen bei dem Konflikt involviert, ist es ratsam, sich gegenseitig seine Gefühle, Beobachtungen und Bedürfnisse mitzuteilen, gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln und eine Basis für die weitere Zusammenarbeit zu schaffen.

Konflikte im Kita-Team konstruktiv lösen

Doch was, wenn sich Konflikte im Kita-Team häufen und die Stimmung dauerhaft „mies“ ist? Was, wenn niemand den Mut hat, Unstimmigkeiten anzusprechen? Was, wenn immer mehr Schweigen eintritt, weil man keine gemeinsame Basis mehr findet?

Zunächst sollten Kita-Teams versuchen, dass es gar nicht erst so weit kommt. Dies kann gelingen, wenn die Kita-Leitung und Erzieher:innen eine konstruktive Kultur des Miteinanders entwickeln.

Die Haltung der Teammitglieder ist entscheidend: Sie sollten aufrichtig davon ausgehen, dass jede:r eine legitime Perspektive hat. Diese Haltung kann dazu beitragen, in einem partizipativen Prozess Kompromisse zu finden. Durch einen Dialog auf Augenhöhe anstelle einer unerbittlichen Diskussion entsteht die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen. Niemand wird in die Ecke gedrängt und niemand fühlt sich gezwungen, sich zu verteidigen.

Wir haben ein Kita-Häppchen kreiert, das mit SAG ES ein praxistaugliches Prinzip zeigt. Es ist schnell und einfach umzusetzen und hilft, das Potenzial, das in Konflikten steckt, zu entfalten!

Kurs: https://qualitaet-kita.de/produkt/sag-es-konflikte-im-team/

Perspektivwechsel als Teil der Konfliktlösung

“Es ist gut, die Fähigkeit zu haben, die Dinge mal anders zu sehen.”

Es kommt gelegentlich vor, dass pädagogische Fachkräfte in ihren eigenen Überzeugungen feststecken und Schwierigkeiten haben, eine andere Position einzunehmen. Dies liegt unter anderem daran, dass das Altbekannte Sicherheit vermittelt. Eine hilfreiche Methode, um eine offene Haltung gegenüber anderer Perspektiven zu entwickeln, ist der bewusste Perspektivwechsel. Kita-Teams sollten regelmäßig – insbesondere außerhalb von Konfliktsituationen – immer mal wieder die Perspektive wechseln und die Dinge aus Sicht der Kinder, Eltern oder Kolleg:innen betrachten. Dadurch kann das  Bewusstsein gestärkt werden, dass es nicht immer nur eine Wahrheit oder einen richtigen Weg gibt. Ein Ansatz kann bei diesem Perspektivwechsel auch sein, Momente aus der Vergangenheit nochmals Revue passieren zu lassen. Manchmal stellt sich erst in der Rückschau das Verständnis für andere Perspektiven ein.

Literatur:

Pfreundner, Michael (2019): Teamentwicklung. In: kindergarten heute. Leiten kompakt. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder.

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