Wenn es in einem Team eine Feedbackkultur gibt, bei der regelmäßig wertschätzende, differenzierte Rückmeldungen gegeben werden, so fördert dies das Vertrauen und die Offenheit untereinander.
In erster Linie versteht man unter Feedback eine Rückkopplung zu dem Verhalten eines Menschen. Ein Feedback gibt Rückmeldung, wie ein Verhalten, Aussagen oder Handlungen auf andere Personen wirken. Solch eine Rückmeldung kann dabei direkt und verbal geäußert werden oder auch indirekt, durch ein zustimmendes Nicken, ein fragender Blick oder eine abwinkende Geste. Durch die Rückmeldungen erhalten Personen die Chance, sich selbst durch die Brille des anderen zu sehen, zu erfahren, wie das eigene Handeln wirkt und damit bei der Selbstreflexion Unterstützung zu bekommen.
Grundsätzlich gibt es beim Feedback immer zwei Seiten: Feedbackgeber:in und Feedbacknehmer:in. Dabei kann die Anzahl der beteiligten Personen und die Beziehung der Feedback-Partner:innen untereinander immer wieder variieren.
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Mehr InformationenFeedback stärkt die Teamkultur
Gerade positive Rückmeldungen stärken und motivieren. Wenn es in einem Team eine Feedbackkultur gibt, bei der regelmäßig wertschätzende, differenzierte Rückmeldungen gegeben werden, so fördert dies das Vertrauen und auch die Offenheit untereinander. So kann Feedback auch als Aspekt der Teamentwicklung betrachtet werden. Gerade wenn gemeinsame Ziele verfolgt werden, hilft kollegiales Feedback dabei, Einstellung und Handlungsweisen abzugleichen. Und so ist Feedback auch ein Teil der Qualitätssicherung.
Ich sehe was, was du nicht siehst! Stärken aufzeigen!
Bei der Frage: “Was sind deine Stärken?” fällt es vielen oftmals schwer, die eigenen Stärken zu benennen.
Manchen fällt es schwer, eigene Stärken zu erkennen, andere wiederum haben Angst, sie könnten schnell eingebildet oder arrogant wirken. Dabei ist es für jede einzelne Person und das eigene Selbstwertgefühl wichtig, seine Stärken zu kennen und diese wahrzunehmen! Und damit das Erkennen und Benennen der Stärken leichter fällt, haben wir eine Ideenkiste vorbereitet:
In der Team-Sitzung kann das Spiel “Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist […]”, gespielt werden. Dabei wird der Satz mit einer Stärke eines/einer Kolleg:in ergänzt. Wer errät als Erstes, wer damit gemeint ist? Findet sich der/die Kolleg:in darin wieder?
Daran können sich Überlegungen, wie diese Stärken am besten im Team und im Kita-Alltag zur Geltung kommen können, anschließen.
Wie gibt man Feedback?
Beim Feedback dürfen sowohl positive als auch kritische Aspekte genannt werden. Wichtig ist dabei, auf die Formulierung zu achten. Das Feedback sollte so konkret wie möglich formuliert und die eigenen Eindrücke mit Beispielen verbunden werden. Da auch die Perspektive der Person, die das Feedback gibt, subjektiv ist, sollten Ich-Botschaften und nicht unumstößliche Wahrheiten formuliert werden.
Das ist gerade dann bedeutsam, wenn ein eher kritischer Aspekt angesprochen wird. Hier gilt es nochmal in besonderer Weise darauf zu achten, dass weder be- noch verurteilt werden soll. Zudem können dem oder der Feedbacknehmer:in Impulse mit auf den Weg gegeben werden, welche helfen, es beim nächsten Mal anders zu machen. Hier ist es wichtig keine Du-Botschaften, sondern bspw. Wünsche zu formulieren.
Dank als Teil des Feedbacks
Oftmals sind es die kleinen Dinge und auch Worte, die die größte Wirkung zeigen. Ein Teil des Feedbacks besteht darin, dem/ der Feedbackgeber:in seinen Dank auszusprechen. Danke dafür, dass sich diese Person Zeit genommen hat, eine konstruktive Rückmeldung zu geben. Ein “Dankeschön“ zeigt die Wertschätzung und vermittelt der Person, dass ihre Aussagen wahrgenommen werden und ihr Handeln von Bedeutung ist. Dabei ist es wichtig, dass der Dank aufrichtig und ehrlich ist und vom Herzen kommt. Denn so kann er auch beim Gegenüber Glücksgefühle erzeugen.
Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.
(Jean-Baptiste Massillon)
Positive Rückmeldung an sich selbst
Wer sich selbst lobt, steigert und stabilisiert sein Selbstwertgefühl und macht sich unabhängig von der Anerkennung anderer. Daher ist es hilfreich, immer mal wieder bewusst den Blick auf die eigenen Stärken und das eigene Handeln im pädagogischen Alltag zu werfen. Folgende Fragen können als Anstoß dienen:
Was ist mir in den letzten Tagen/Wochen/Monaten gut gelungen?
In welchen Momenten war ich besonders einfühlsam, geduldig oder aufmerksam?
Wo habe ich in der Hektik des Alltags den Überblick behalten?
An welchen Stellen waren meine Kompetenzen gefragt?
Das Bewusstsein für die eigenen Kompetenzen ist ein wichtiger Aspekt der Selbstwirksamkeitserfahrung. So können pädagogische Fachkräfte das bewusste Nachdenken über eigene Stärken auch Kolleg:innen, aber vor allem den Kindern vorleben.
Literatur:
Brandl, E. (2018): Anleitungsgespräche führen. 44 Methoden für die Begleitung im sozialpädagogischen Praktikum. München: Don Bosco Medien GmbH.
Glöser, B. (2019): Miteinander sprechen. Gelingende Gespräche in der Kita. Freiburg: Verlag Herder.